Die Anhebung des Kieferhöhlenbodens

Der Sinuslift ist eine sehr zuverlässige Operationstechnik zur Anhebung des Kieferhöhlenbodens, die in der präprothetischen Chirurgie und der implantatprothetischen Therapie oft unverzichtbar ist. Das Verfahren ist relativ einfach mit seltenen Komplikationen, hoher Erfolgsrate und langfristigen Ergebnissen. Ihr primärer Zweck ist das Anheben des Kieferhöhlenbodens, um genügend Knochenmasse und damit die Voraussetzungen für eine weitere implantatprothetische Therapie zu schaffen, die dem Patienten Ästhetik, Funktionalität und phonetische Korrektheit zurückgibt. Das Verfahren wird bei Patienten durchgeführt, bei denen festgestellt wurde, dass nach Zahnverlust aufgrund einer Pneumatisierung des Alveolarfortsatzes die verfügbare Knochenhöhe im hinteren Teil des Oberkiefers sehr eingeschränkt ist und für eine Implantatinsertion nicht ausreicht. Der neu geschaffene Raum der angehobenen Sinusmembran wird mit augmentativen Materialien aufgefüllt, die den Knochenverlust ausgleichen, um eine dauerhafte Stabilität des Implantats zu ermöglichen. Die Voraussetzungen für einen korrekt durchgeführten Eingriff sind gute Kenntnis über die Lage von Blutgefäßen und Nerven, gute Kenntnis des knöchernen Aufbaus sowie des mehrschichtigen Plattenepithels, aus dem die Mundschleimhaut, welche die Mundhöhle auskleidet, besteht. Der Eingriff wird schmerzfrei in örtlicher Betäubung durchgeführt, und es folgt eine ausführliche präoperative Vorbereitung, die eine umfassende allgemeinmedizinische und zahnärztliche Anamnese, klinische Untersuchung und radiologische Diagnostik (DVT und Röntgen) umfasst. Dadurch wird die Anatomie der Nasennebenhöhle und Höhe des Knochenkamms bestimmt. Es wird auch festgestellt, ob pathologische Veränderungen, die eine der Kontraindikationen für das Sinuslift-Verfahren wären (z. B. Sinusitis, Zysten oder Tumormassen), vorliegen.

Podizanje dna maksilarnog sinusa

Die implantologische Therapie ist auf dem Vormarsch, daher ist zu bedenken, dass kontinuierliche Information und gutes Wissen in der heutigen Zahnarztpraxis ein äußerst wichtiger Faktor ist: es ist notwendig zu wissen, welche Therapieformen dem Patienten zur Verfügung stehen, welche Vorteile und welche Nachteile jede Therapie hat, und wie professionell und gleichzeitig verständnisvoll Wissen an den Patienten zu vermitteln ist.

METHODEN

Methoden der Sinuslift-OP können unterteilt werden in:

• klassische (offene und geschlossene Technik, d.h. lateraler und krestaler Zugang) und

• moderne Techniken (das sogenannte Ballonverfahren oder auch Balloon-Lift-Control System und Piezochirurgie).

KNOCHENERSATZMATERIAL

Der Knochendefekt wird entweder durch eigene, synthetische oder (tierische) Ersatzmaterialien ersetzt.

INDIKATIONEN UND KONTRAINDIKATIONEN

Die Hauptindikation zum Sinuslift ist eine reduzierte Knochenhöhe, die eine standardmäßige Implantatinsertion nicht zulässt.

Kontraindikationen können in drei Gruppen eingeteilt werden: medizinische, intraorale und lokale. Medizinische Kontraindikationen beziehen sich auf Chemo- oder Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren zum Zeitpunkt des Sinuslift-Verfahrens oder in den folgenden sechs Monaten; auf immungeschwächte PatientInnen, Diabetes, Drogen- und Alkoholabhängigkeit, akute, chronische oder allergische Sinusitis und Rhinosinusitis sowie auf Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen. Intraorale Komplikationen wären vernarbte Läsionen oder hypofunktionelle Mundschleimhaut, Zysten, lokaler gutartiger oder bösartiger Tumor. Lokale Kontraindikationen umfassen Innenohrkomplikationen, Schwindel und schiefen Sinusboden. Piezochirurgie (mit piezoelektrischer Vibration) ist bei Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher kontraindiziert.

Obwohl der Sinuslift heute zum Routineeingriff geworden ist, sind gute Kenntnisse der Anatomie und Morphologie des Oberkieferbereichs, das Wissen über Vor- und Nachteile der einzelnen Sinuslift-Methoden sowie Kenntnisse über Indikationen und Kontraindikationen erforderlich. Manuelle Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit des Chirurgen sind für den Erfolg einer implantatprothetischen Therapie essenziell. Die Erstellung des richtigen Diagnose- und Behandlungsplans ist eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen zahnärztlichen Eingriff.